Hallo zusammen,
als Angela Merkel vor fünf Jahren ihr "Wir schaffen das!" sprach, waren wir bei der Flüchtlingshilfe Bonn längst an der Arbeit: Das Mentor*innenprogramm hatten wir im Mai 2015 in seiner heutigen Form neu aufgesetzt. Alleine im August 2015 meldeten sich 100 Freiwillige, die Mentor*innen werden wollten, im Oktober mussten wir die Warteliste schließen. Wer damals schon dabei war, erinnert sich vielleicht noch an die Informationsveranstaltung, bei der beide Seminarräume voll waren und die Menschen auch das Treppenhaus füllten. Limitierender Faktor war damals noch die Zahl der Flüchtlinge, die zu uns fand. Das sollte sich schnell ändern, und bis heute wurden über 450 Mentorenschaften vermittelt.
Auch für die Freizeitaktivitäten, die Weihnachten 2014 mit Ferienprogrammen gestartet waren, hatte sich im Herbst 2015 das Team gefunden, welches die Arbeit dauerhaft fortführen und -entwickeln sollte.
Aber der Stichtag für viele Publikationen zum Rückblick war eben jetzt, und gerne gebe ich Ihnen einige dieser Texte weiter.
Was seither leider auch "geschafft" wurde, sind menschenunwürdige Verhältnisse an Europas Grenzen und Verschärfungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht, welche die Integration behindern. Eine unserer Mentorinnen begleitet eine Geflüchtete in der ZUE St. Augustin und hat dort den Corona-Ausbruch hautnah mitbekommen. Ihr Bericht zeigt auf, warum diese Massenunterkünfte auch ohne Virus eine ganz schlechte Idee sind.
Womit wir in der Gegenwart angekommen sind. Die Corona-bedingten Einschränkungen haben leider bewirkt, dass die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge Rückschritte macht. Dazu ein Bericht des Forschungsinstituts der Arbeitsagentur.
Unsere eigene Arbeit läuft weiter, "auf Distanz", im Freien oder mit wenigen Menschen in großen Räumen. Auch die ersten Freizeitaktivitäten konnten wieder stattfinden.
Die Mitgliederversammlung der Flüchtlingshilfe Bonn e.V. war dieses Jahr ein Zoom-Meeting. Den Bericht des Vorstandes über die Aktivitäten des vergangenen Jahres sowie die aktuellen Finanz- und Strukturdaten finden Sie
hier.
Schwerpunktthemen für das kommende Jahr sind Begegnung, Teilhabe und - jetzt erst recht - die Arbeitsmarktintegration.
Ideen haben wir genug, schwierig wird es mit der Finanzierung. Denn für beide hauptamtliche Stellen laufen in Kürze die Förderprojekte aus. Die ersten neuen Anträge sind bereits geschrieben, es fehlen aber die freien Mittel für den erforderlichen Eigenanteil. Die Spenden aus 2015 / 16 sind verbraucht, und wir sehen in unserer Kasse, dass die Integration von Flüchtlingen nur noch ein Thema von vielen ist.
Anders gesagt: Wir brauchen dringend Spenden, um weitermachen zu können!
Mehr Informationen dazu gibt es
hier, und
hier veröffentlichen wir Ideen für Aktionen.
Zum Schluss noch eine aktuelle Anfrage zu kurzzeitigem Engagement:
Wir suchen eine Elektrofachkraft zur Prüfung der elektronischen Betriebsmittel in unserem Projektbüro. Wichtig ist, dass die Person befugt ist, das Prüfprotokoll zu erstellen und unterschreiben, das wir im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz brauchen.
Wenn Sie jemanden kennen oder selber Elektrofachkraft sind, stellen Sie bitte den Kontakt her.
Und nun wünsche ich Ihnen gute Lektüre!
Viele Grüße
Sabine Kaldorf